Sonnenschein, 18°C, fast kein Wind – welch bessere Voraussetzungen könnte es geben, um einen Marathon durch die malerische Dresdner Alt- und Neustadt zu absolvieren? Auch in diesem Jahr gab es zu Beginn natürlich wieder das obligatorische Foto mit allen Laufgroupies. Alle Distanzen wurden mit Läuferinnen und Läufern der Laufgruppe Dresden besetzt – ob Zehntel-, Viertel-, Halbmarathon oder die volle Marathondistanz im Einzel oder im Team bei der Marathonstaffel . Mit vielen Glückwünschen und bester Laune wurden alle zu ihren jeweiligen Starts geschickt.
Mit einer kurzzeitig neu geplanten Marathonstrecke, bedingt durch den teilweisen Einsturz der Carolabrücke, starteten insgesamt 9.200 hochmotivierte Läuferinnen und Läufer. Teilnehmerrekord! Pünktlich um 10.30 Uhr fiel der gemeinsame Startschuss für den Halbmarathon, den Marathon und die Marathonstaffel. Die Zehntel- bzw. Viertel-Marathonies durften bereits eine bzw. eine halbe Stunde vorher die Startlinie überqueren. Das Publikum am Streckenrand unterstützte alle Athletinnen und Athleten jeglichen Alters. Besondere Gänsehaut verursachte auch in diesem Jahr wieder der Waldschlößchentunnel. Eine laute Trommlergruppe hatte sich am unteren Ausgang des Tunnels strategisch vorteilhaft positioniert und motivierte mit ihrem Rhythmus und ihrer Lautstärke alle Läuferinnen und Läufer zu einer Geschwindigkeitssteigerung von bis zu 5 km/h.
Kurz vor dem Zieleinlauf bestand für die Staffelteams die Möglichkeit sich dort zu treffen und gemeinsam als Team ins Ziel laufen – sehr emotional und mit vielen lachenden Gesichtern. Unser jüngstes Vereinsmitglied Erik gab bei diesem Laufevent sein Marathondebüt. Er bereitete sich mehrere Wochen gezielt auf den Marathon vor. Zuvor konnte er schon sehr gute Zeiten auf den Distanzen 5 km, 10 km und Halbmarathon verzeichnen, was natürlich nun auch eine gewisse Erwartung an den Marathon erzeugte. Aber ein Marathon ist mit einem Rennen über 5, 10 oder 21,1 km einfach nicht zu vergleichen. Hier nun aber seine eigenen Worte zum ersten Marathon:
„Ich laufe erst seit drei Jahren und bin jetzt schon meinen ersten Marathon gelaufen – einfach unfassbar! Dank einer intensiven und äußerst guten Vorbereitung fühlte ich mich während des Marathons erstaunlich wohl. Zudem hatte ich meine Familie und meine Kommilitonen an der Strecke sowie einen persönlichen Pacemaker bis Kilometer 35 an meiner Seite. Dafür nochmal ein großes Dankeschön an Tony. Ich hatte an diesem Tag so viel Energie, dass ich schon die ersten 15 km schneller angehen konnte als eigentlich geplant. Diese Geschwindigkeit hielt ich, unterstützt durch Tonys Windschatten, bis Kilometer 35 durch, wo ich sogar noch einmal leicht beschleunigen konnte. Tony musste ich infolge der Beschleunigung dann jedoch zurücklassen. Ich erreichte einen Negativ-Split. Ich lief also die zweite Hälfte des Marathons schneller als die erste, was für eine Renneinteilung ideal ist. Die letzten drei Kilometer haben dann aber doch schon sehr wehgetan. Mit Seitenstechen und einer sich immer mehr verschlechternden Lauftechnik schleppte ich mich unterstützt von einem Staffelläufer ins Ziel.
Diese Unterstützung an und auf der Strecke ist unbezahlbar. Auch das überwältigende Gefühl im Ziel ist überragend. Man hat etwas erreicht, was nur wenige Menschen in ihrem Leben vollbringen. Man ist einen Marathon gelaufen! Der Dresden Marathon wird für mich stets eine der schönsten Erinnerungen bleiben.“
Insgesamt war der Dresden-Marathon wieder eine großartige Veranstaltung. Wir gratulieren allen Finisherinnen und Finishern zu ihren persönlichen Leistungen und bedanken uns bei den Fotografen und allen anderen Laufgroupies für den Support und die großartigen Fotos.
Bericht: Erik Kosmehl