Es ist der 22.10.2023 und der 23. Dresden-Marathon findet statt. Die Laufgruppe Dresden ist mit großer Besetzung dabei. Insgesamt 25 Laufgroupies waren auf den verschiedenen Distanzen unterwegs, drei davon sogar auf der vollen Marathondistanz. Vor dem Start, als alle noch frisch aussahen, gab es erstmal ein großes Mannschaftsfoto. Dann wurden alle mit besten Wünschen für einen guten und verletzungsfreien Lauf bei bestem Laufwetter auf die Strecken geschickt.
Erstmals waren wir auch mit drei Marathonstaffeln dabei, zu denen sich jeweils vier Läuferinnen und Läufer zusammengefunden hatten. Da galt es im Vorfeld die unterschiedlichen Strecken von 16, 9, 12 und 5 Kilometern zu verteilen, logistische Fragen zu den Wechselstellen, einschließlich eines ausgeklügelten Beutelmanagements, zu klären sowie teilweise sehr kurzfristig Ersatz für krankheitsbedingte Ausfälle zu finden.
Der Start erfolgte dann gemeinsam mit dem Feld der Halbmarathon- und Marathonstartenden unter starker Anfeuerung durch die übrigen Mannschaftsmitglieder und dem Publikum am Streckenrand. Überhaupt war es eine super Stimmung an der Strecke durch die vielen Leute und zahlreichen Trommlergruppen. Ein besonderes Erlebnis auf dem ersten Teil der Strecke war sicherlich der Lauf durch den für den Verkehr gesperrten Waldschlösschentunnel. Dort hatte sich am Tunnelausgang eine Trommlergruppe positioniert und einen ohrenbetäubenden Lärm veranstaltet — Gänsehautfeeling pur! Für die Staffeln war 500 Meter vor dem Zieleinlauf ein Treffpunkt eingerichtet worden. Von dort aus war ein gemeinsamer, sehr emotionaler Zieleinlauf möglich und wurde durch unsere Staffeln auch rege genutzt.
Nicht unerwähnt lassen wollen wir Birgit, die nicht nur ihren ersten Marathon bewältigt hat, sondern diesen auch in ihrer anvisierten Zeit gelaufen ist. Herzlichen Glückwunsch dazu! Und gern möchten wir sie auch selbst zu Wort kommen lassen, wie sie den Lauf empfunden hat:
Für mich war es mein erster Marathon und der Lauf war wirklich super! Das Wetter war fantastisch und hat mir eine richtig gute Stimmung bereitet. Die ersten 10 km empfand ich als schwer. Nicht körperlich anstrengend, aber geistig. Ich musste mich im dichten Läuferfeld erst einmal zurechtfinden und wollte mich nicht von den schnelleren Läufern mitreißen lassen und zu schnell werden. Ich habe daher immer wieder meine Geschwindigkeit geprüft und (nach unten) angepasst. Mich dabei durch die vielen schnelleren Läufer nicht nervös machen zu lassen und gleichzeitig selber auch viel zu überholen, um aus dem Gedränge herauszukommen, ist gar nicht so einfach gewesen. Man muss haushalten, wenn man noch alles vor sich hat und trotzdem in den eigenen Lauf reinfinden.
Danach lief der Lauf eigentlich von ganz allein — bis ca. km 38. Da habe ich dann langsam die Erschöpfung in meinen Beinen gemerkt und im Gegensatz zum Beginn des Laufes nun immer wieder meine Geschwindigkeit nach oben korrigieren müssen, weil ich gerne unter einer Zielzeit von vier Stunden bleiben wollte. Ich glaube, ich habe meine Strategie für mich richtig gewählt, weil ich nicht behaupten könnte, dass ich einen Einbruch erlebt hätte. Sogar ein ganz guter Endspurt im Zielbereich war noch drin. Der Zieleinlauf war dann sehr emotional für mich. Nach all der Vorbereitung bin ich erstmalig in meinem Leben die Marathondistanz gelaufen. Im Training lag meine längste Distanz bei 38 km und bis kurz vor Schluss konnte ich mir das eigentlich gar nicht richtig vorstellen.
Entlang der gesamten Strecke hatte ich einen super Support erfahren! Neben der insgesamt tollen Stimmung, den Zuschauern, den Musikern und den vielen Helfern an den Verpflegungsstationen und entlang der Strecke, standen an mehreren Stellen meine Familie, Freunde und nicht zuletzt jede Menge Laufgroupies, die mich alle mächtig angefeuert hatten. Das ist nicht zu unterschätzen, wie dieser Support mich getragen und immer wieder angespornt hat, ein strahlendes Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern. Schon allein durch das eigene Lachen vergaß ich die aktuelle Anstrengung immer wieder für eine gewisse Zeit. Sehr wertvoll, wenn es heißt, durchzuhalten! Der Dresden-Marathon war alles in allem eine absolut krasse Erfahrung, die ich sehr gerne in bester Erinnerung behalten werde.
Insgesamt war der Dresden-Marathon eine schöne Veranstaltung. Wir gratulieren allen Finisherinnen und Finishern zu ihren persönlichen Leistungen und bedanken uns bei Jens, Holger und allen anderen Laufgroupies für den Support und die tollen Fotos.
Bericht: Stefan Linnemann