Es war noch etwas wärmer und der Herbst noch nicht so deutlich spürbar, als sich zehn Laufgroupies auf dem Forstsportplatz der SG Weixdorf zum 45. Lauf „Quer durch die Dresdner Heide“ trafen. Wir waren auf den Streckenlängen 10, 15 und 22 Kilometer vertreten.
Mein persönliches Ziel für diesen Herbst war der Halbmarathon im Rahmen des Dresden Marathons. Dieser wurde nur leider schon Anfang August erneut coronabedingt abgesagt. Man hatte mir plötzlich mein Ziel weggenommen — fiese Nummer und kurz war ich schon ein wenig konsterniert. Aber hey, die Trainings der letzten Wochen liefen gut und so musste ein Ersatzlauf her. Rückblickend stelle ich aber fest, dass der Lauf QdH — so die offizielle Abkürzung — nicht nur irgendein Notnagellauf, sondern echt ein würdiger Ersatz war, auch wenn das Lauferlebnis mit dem Dresden Marathon keineswegs vergleichbar ist. Also hatte ich mich angemeldet, noch einen Monat fokussiert weitertrainiert, um dann am 19. September liefern zu dürfen.
Im Vorfeld bemerkte ich schon, dass sich nicht nur etliche Laufgroupies im Starterfeld tummeln werden, sondern auch einige Bekannte aus meinem Berufs- und Alltagsleben und natürlich noch meine zwei Trainingspartner. Eine familiäre, aber sehr gut organisierte Laufveranstaltung mit vielen bekannten Gesichtern, einer trailig anspruchsvollen Strecke und einer blauen Laufgroupiewelle, die durch das Feld pflügen wird — ganz mein Geschmack.
Am Lauftag strahlte die Sonne und Temperaturen irgendwo zwischen 10 und 15°C boten ideale Voraussetzungen für gute Laufleistungen. Ich hatte mich für die 15-km-Strecke angemeldet. Respekt hatte ich besonders vor einer Bergaufpassage ab Kilometer sechs: 65 hm auf 800 m Laufstrecke und damit eine Steigung von gut 8 % — ordentlich für jemanden, der eher auf flachen Strecken unterwegs ist. Aber von vorn: Nach dem Start ging es tendenziell erst einmal bergab. Die Strecke hatte ich mir genau angeschaut. Also hier bloß nicht überpacen. Das Tempo ging gut und wir — mein Trainingspartner Chris und ich — erreichten den steilen Anstieg hoch zum Königsplatz. Wir nahmen Tempo raus, suchten uns einen gängigen Schritt und marschierten die Steigung hinauf. Oben angekommen konnten wir Luft holen, bevor wir den Kannenhenkel hinunterrollten um danach erneut einige Höhenmeter auf dem Weg zur Hofewiese hochklettern zu müssen. Dort angekommen wusste ich, dass es von da an bis zum Ziel fast nur noch seicht bergab rollt. Also Handbremse komplett gelöst, den immer noch recht frischen Beinen einfach freien Lauf gelassen und mit einem breiten Lächeln durch den Zielbogen gerannt.
War das schön! Auf der Strecke unsere Laufgroupies gesehen und angefeuert, im Ziel gegenseitig abgeklatscht und beglückwünscht und seit langem Mal wieder ein Zeitergebnis auf der Habenseite. Läufe sind einfach — zumindest für mich — das i-Tüpfelchen auf dem kontinuierlichen Training. So viel zu meinem persönlichen Eindruck von dem Lauf.
Herzlichen Glückwunsch auch noch mal an der Stelle an alle Laufgroupies mit ihren vielen tollen Ergebnissen. Takejan war sogar so flink, dass er mit einer Zeit von 56:32 Minuten den dritten Platz gesamt bei den Männern über die 15 km belegten konnte — top! An die Laufgroupies, bei denen es nicht so lief an dem Tag: Kopf hoch, nächstes Mal wird es besser laufen.
Bericht: Stefan Busch